2. Das Reiseland Jordanien /Sehenswürdigkeiten
Amman, Königstraße,
Madaba, Berg Nebo, Kerak,
Petra,
Dekapolis: (Pella, Gadara/Umm Qeis,
Arbila, Philadelphia/Amman, Gerasa/Jerash, Umm
el Jimal),
Wüstenschlösser: (Amra, Kharaneh, Azraq),
Wadi Rum, Aqaba,
Kur: (Totes Meer, Heiße
Quellen von Zarqa Ma´in),
Naturschutzgebiete, Bieblische Orte
1.Vorwort:
Jordanien ist eines der interessantesten
und vielseitigsten Reiseländer im Nahen Osten. Hier kann man
die Geschichte von über zehntausend Jahren zurückverfolgen,
denn im Gebiet des heutigen Jordanien entdeckte man die ältesten
uns bekannten menschlichen Ansiedlungen.
Hier kreuzten sich die Wege vieler
Völker, die eindrucksvolle Kulturdenkmäler hinterließen.
Die Wüstenschlösser aus der Omayyadenzeit, die Kreuzritterburgen
Kerak und Shobak, byzantinische Kirchen und Tempel, ganze Städte,
wie beispielsweise die Römerstädte Gerasa, Pella und Umm
Qeis.
Einzigartig auf der Welt ist die Nabatäerhauptstadt
Petra, eine vor mehr als 2000 Jahren aus dem rosaroten Sandstein
des Ash-Shara-Gebirges herausgemeißelte Felsenstadt.
Wer sich mehr für die jüngere
Vergangenheit oder Gegenwart interessiert, mag beispielsweise in
der eindrucksvollen Wüstenlandschaft des Wadi Rum, auf dem
Rücken eines Kamels den Spuren des legendären "Lawrence
von Arabien" folgen oder die unbeschreibliche Gastfreundschaft
der Wüstenpolizei genießen.
Während am Roten Meer die auch
im Winter sonnenüberfluteten Strände und paradiesischen
Korallengärten von Aqaba vor allem Wassersportfans anlocken,
bieten das Tote Meer und die heißen Quellen von Zarqa Ma'in
Kranken und gestreßten Menschen einzigartige Möglichkeiten,
Heilung bzw. Linderung, zu finden.
2. Ausgangspunkt Amman:
Amman:
Für Touristen ist Amman eine gute
Ausgangsbasis für Exkursionen ins Land. Alle Sehenswürdigkeiten
im Norden des Landes sind bequem in Tagesausflügen zu erreichen.
Außerdem verfügt Amman über eine gute touristische
Infrastruktur: moderne Hotels aller Kategorien, Restaurants für
jeden Geschmack, Mietwagenfirmen und Reisebüros, die täglich
Busreisen zu den verschiedenen Attraktionen organisieren.
Amman, eine moderne Hauptstadt mit
alter Geschichte, wurde auf sieben Hügeln erbaut. Erst 1922
löste Amman die alte Kapitale "Salt" als Hauptstadt
ab. Heute zählt Amman ca. 1,57 Mio. Einwohner.
Amman bietet als Sehenswürdigkeiten
den Ammoniterturm, eine byzantinische Kirche, die Zitadelle, den
römischen Herkulestempel, den Omayyadenpalast, das römische
Theater, die Basare der Altstadt, Moscheen, Kirchen, Villen, Paläste
und vieles mehr.
3. Die "Straße der Könige"
Zu den ältesten und malerischsten
Straßen der Welt gehört die antike "Straße
der Könige", eine alte Karawanenroute, die von Amman nach
Aqaba führt. Die Dörfer und Grenzsteine entlang dieser
Straße lesen sich wie eine Litanei historischer Stätten.
Bemerkenswert sind neben Madaba, auch
Hisban, Dhiban und Buseirah, die antiken Hauptstädte der ammonitischen,
moabitischen und edomitischen Königreiche.
Die erste Station sollte man sich in
Madaba gönnen.
Etwa 35 km südwestlich von Amman
erhebt sich - auf einem Siedlungshügel an der Königsstraße
- die ca. 30.000 Einwohner zählende Stadt. Sie wird bereits
an zahlreichen Stellen des Alten Testaments erwähnt.
1967 stieß man bei Planierungsarbeiten
auf ein Grab aus der Eisenzeit, welches auf die Entstehung von Madaba
bereits in vorbiblischer Zeit hinweist.
In der Römerzeit stieg die Stadt
zum Verwaltungszentrum an der Straße "Via Nova Traiana"
auf.
Die römischen Bauwerke wurden
jedoch größtenteils zerstört, als 1880 zweitausend
Christen aus Kerak den damals verlassenen "Tell Madaba"
neu besiedelten. Nur Mosaikböden und byzantinische Kirchen
blieben verschont.
In Madaba befindet sich in der St.
Georgskirche das berühmteste Mosaik, die Palästinalandkarte.
Fünf Minuten zu Fuß von
der St. Georgskirche entfernt befindet sich der neu eröffnete
"Madaba Archeological Park", in dem die schönsten
byzantinischen Mosaikfunde bewundert werden können.
Sehenswert ist auch das Handwerkszentrum
in Madaba, wo Touristen an ca. 2-stündigen Workshops teilnehmen
können, wo sie in die Kunst der Hebron-Glasbläserei und
des Sandflaschenfüllens eingeführt werden.
Zu den traditionellen Handwerkskünsten
gehört das geschickte Einfüllen von bunten Sand in Flaschen.
Dabei werden faszinierende Bilder und Ornamente erzeugt.
Zehn Kilometer nordwestlich von Madaba
liegt der Berg Nebo.
Der Berg Nebo,
ein weit ins Jordantal vorspringender Bergsporn, ist im Islam, im
Juden- sowie im Christentum heilig. Hier soll die Stelle gewesen
sein, von welcher Moses das "gelobte Land" erblickte.
Auf dem Gipfel sind die Überreste
einer der ältesten Kirchen der Welt zu besichtigen.
Vom Berg Nebo aus führt eine Straße
südwestlich zu den heißen Quellen von Zarqa Ma'in, dem
Callirhoe der Antike. Es sind die berühmten Quellen, in welchen
Herodes der Große seine Bäder nahm. Heute hat man in
dieser malerischen Berglandschaft ein modernes Kurhotel gebaut.
Ganz in der Nähe befindet sich
Mukawir, wo König Herodes' Festung Machaerus stand und Johannes
der Täufer enthauptet wurde.
Weiter südlich liegt Dhiban. Hier
sollte man einen Abstecher nach Umm Er Rasas machen, wo etwa zehn
Kilometer östlich der alten Königsstraße, die schönsten
Mosaiken Jordaniens entdeckt wurden.
Landschaftlich besonders einzigartig
ist das Wadi Mujib, das auch "Grand Canyon" genannt wird.
Bevor man Petra erreicht, besichtigt
man in Kerak und Shobak, zwei Kreuzritterburgen, von welchen aus
im 12. Jahrhundert das Land beherrscht wurde.
Wie bereits in der Bibel erwähnt,
wurde Kerak in der Eisenzeit "Qir von Moab" genannt.
Es war eine der bedeutendsten Städte
im Moabiterreich. Auch am Ende der hellenistischen Zeit war es eine
wichtige Stadt, bekannt als "Kharkha". Unter den Byzantinern,
im 5. Jahrhundert n. Chr., diente es als Bischofssitz.
Kerak
erreichte seine größte Bedeutung in der Zeit der Kreuzritter
und der Aijubiden. 1136 ließ der Kreuzritter Payen, Herr von
Kerak und Shobak, die Burg von Kerak erbauen, um Transjordanien
zu kontrollieren und um die Verbindung zwischen Ägypten und
Syrien zu unterbrechen.
Sie wurde 1189 von den Aijubiden erobert
und 1840 nahm sie Ibrahim Pascha von Ägypten ein und zerstörte
viele der Befestigungen.
4. Petra, der Höhepunkt:
Petra
Das eindrucksvollste und abenteuerlichste
Reiseerlebnis ist ein Besuch der rosaroten Felsenstadt Petra, die
sich hinter engumschließenden Felswänden verbirgt.
Wenn man von Wadi Musa (Tal des Moses)
aus, durch die schmale Felsenspalte, den "Sik" wandert,
baut sich plötzlich das eindrucksvollste Monument, die vierzig
Meter hohe, reich verzierte Fassade der "Schatzkammer des Pharao",
vor einem auf. Ein Stück weiter folgen das Felstheater und
die Königsgräber.
In Petra gibt es etwa 800 Felsengräber,
über ein Dutzend Opferplätze, mehrere Triklinien, zahlreiche
Votivnischen, Hunderte von Inschriften, etliche Zisternen sowie
vielerlei Baureste und andere Monumente unterschiedlichster Art.
Ein Aufenthalt von zwei bis drei Tagen
gibt einen sehr guten Überblick. Aber selbst ein Tag erlaubt
einen unvergeßlichen Einblick in das wildromantische Tal von
Petra und die geheimnisvolle Welt der Nabatäer.
Von einer "Schnellbesichtigung"
ist abzuraten, denn eine Bergtour zum Opferplatz und zum Kloster
(Ed Deir) werden jeder Mühe gerecht.
Das Al Khazneh (Schatzhaus des Pharao)
ist das meistfotografierte und - neben dem Ed Deir (Kloster) - das
schönste Felsengrab in Petra. Wie schon der Name sagt, vermuteten
die Beduinen in seiner Urne am Giebel einen geheimnisvollen Schatz.
Die Grabstätte ist 43 m hoch und
28 m breit. Sechs korinthische Kapitelle tragen den Giebel, auf
dem sich ein zweites Stockwerk mit sechs Säulen befindet. Über
dem Dach erhebt sich ein Kapitell, auf dem die etwa 3,5 m große,
aus massivem Stein gehauene Urne steht.
Zahlreiche Einschüsse zeugen von
den vergeblichen Versuchen, mit Hilfe von Gewehrkugeln den steinernen
"Tresor zu knacken". - Der legendäre Schatz wurde
jedoch niemals gefunden.
Dieses faszinierende Baudenkmal diente
dem Film "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" als Kulisse.
Gemessen an der prunkvollen Fassade
ist das Innere des Schatzhauses geradezu enttäuschend - nur
ein leerer Innenraum mit Nischen, in welchen die Sarkopharge standen.
Die Wanderung zum Ed Deir (Kloster)
bedarf eines ca. einstündigen, anstrengenden Aufstiegs um ca.
200 Höhenmeter.
Das Felsengrab, welches neben dem Al
Khazneh zu den schönsten Fassaden zählt, befindet sich
auf einer Bergterrasse, die man nur über eine ausgetretene,
schwierig zu besteigende Felsentreppe im Wadi Qattar erreicht.
Beim Aufstieg passiert man in einer
Schlucht das Löwentriklinium, ein durch Erosion stark verwittertes
Grabmal. Am Ende des antiken Prozessionsweges befindet sich zur
Rechten die Felsenwand, in die das Kloster hineingemeißelt
wurde.
Äußerlich gleicht es dem
Schatzhaus, da aber der Innenraum keine Nischen für Sarkopharge
besitzt, gehen die Archäologen davon aus, daß das Kloster
nicht als Grab, sondern als Tempel diente.
Obwohl die Fassade knapp 50 m breit,
45 m hoch und der Eingang 4 m breit und 8 m hoch ist, wirkt das
Kloster etwas gedrungener als das Schatzhaus.
Wer es sich zutraut, kann auf einem
sehr schmalen Pfad die Felswand hinaufsteigen und auf das Dach des
Klosters klettern, wo sich eine ca. 9 m hohe Urne über dem
Tholos befindet. Von dort oben hat man einen faszinierenden Rundblick
auf das Tal und das Gebirge.
Zu dem in 110 m Höhe liegenden
Opferplatz (Zibb Atuf) führt ein weiterer Treppenweg hinauf.
Hier wurden Schlachtopfer dargebracht. Der Altarstein mit der Blutablaufrinne
ist noch gut erhalten.
Der Weg zum Opferplatz führt an
vielen Felsengräbern und interessanten Monumenten vorbei: Löwendenkmal,
Triklinium, Gartengrab, Grab des Römischen Soldaten, Grab des
Gebrochenen Giebels und das Renaissance-Grab.
Im Talkessel befinden sich die Theaternekropole
(mehrere Felsengräber in unterschiedlicher Höhe, mit Theaterrängen
vergleichbar), das römische Theater, die Königswand, der
Cardo Maximus und das Qasr Bint Faraun ("der Palast der Tochter
des Pharao" - sein Name hat mit der antiken Funktion dieses
Bauwerks nichts zu tun).
Die Königswand beeindruckt mit
ihrer Gräberfassade: Das Urnengrab, welches man nur über
eine gemauerte Treppe erreichen kann, ist wohl das schönste
Monument der Königswand und wurde in byzantinischer Zeit als
Kirche benutzt. Daneben befinden sich das Seidengrab, das Korinthische
Grab - dessen von Unwettern zerstörte Fassade an den Baustil
des Schatzhauses erinnert -, das Palastgrab mit einer monumentalen
dreistöckigen Fassade und vier Eingängen in einen kleinen
Raum und das Grab des römischen Stadthalters von Petra, Sextus
Florentinus, dessen Name auf das 140 n. Chr. datierte Grab eingemeißelt
ist.
Die Geschichte Petras:
Petras Geschichte reicht weit in die
Vergangenheit zurück. In der Gegend um Petra, bei Beida und
im Wadi Sabra, wurden sogar Reste aus der Alt- und Jungsteinzeit
(ca. 10.000 - 6.000 v. Chr.) entdeckt.
In der Eisenzeit war Umm el-Biyara
eine der größten Siedlungen des Edomiterreichs. Die Nabatäer
kamen im 6. Jhd. v. Chr. von der arabischen Halbinsel nach Petra.
Sie besetzten zuerst die Burg Umm el-Biyara und widerstanden den
Angriffen des griechischen Generals Antigonos im Jahr 312 v. Chr.
Im hellenistischen und römischen
Zeitalter war Petra die Hauptstadt des Nabatäerreichs (4. Jahrhundert
v. Chr. bis 106 n. Chr.) und wurde das größte Karawanenzentrum.
Die Nabatäer handelten mit arabischen
Aromata, chinesischer Seide und indischen Gewürzen und brachten
diese nach Gaza und Alexandrien. Der nabatäische König
Aretas der Dritte breitete seine Herrschaft bis nach Damaskus aus.
Im Jahre 25 n. Chr. unternahm Augustus
eine Expedition nach Südarabien und schuf für den Gewürzhandel
einen Wasserweg zwischen Arabien und Alexandrien über das Rote
Meer und den Nil. Der damit verbundene Rückgang des Landverkehrs
verursachte den allmählichen Untergang Petras.
Schließlich wurde Petra 106 n.
Chr. von Trajan annektiert und er erhob Bosra (in Syrien) zur neuen
Hauptstadt der Provinz Arabia.
In byzantinischer Zeit wurde Petra
zum Bischofssitz der Palästina Tertiär. 363 n. Chr. wurde
es von einem schweren Erdbeben zerstört und verlor als Handelszentrum
der Karawanen allmählich an Bedeutung.
In der Zeit der Kreuzzüge gewann
Petra wieder an Wichtigkeit; es wurden drei Burgen gebaut.
Der Mameluckensultan Baybars besuchte
Petra auf seiner Reise nach Kerak im Jahr 1276 n. Chr. Danach geriet
die Stadt in Vergessenheit, bis 1812 der Schweizer Johann L. Burkhard
sie wiederentdeckte.
5.Die Städte der Dekapolis
Die Städte der Dekapolis:
Pella, Gadara, Arbila, Philadelphia,
Gerasa, Umm el Jimal:
Auf jordanischem Gebiet befinden sich
5 Städte des "Römischen-Zehn-Städtebundes".
Die schönste und eindrucksvollste davon ist zweifellos Gerasa,
das heutige Jerash.
In Pella (Tabaqat Fahil), im nördlichen
Jordantal gelegen, sind derzeit noch Ausgrabungen in Gange, um seine
frühere Pracht wieder herzustellen. Der Ort war bereits in
der Jungstein-, Kupfer- und Bronzezeit besiedelt. Im 19. Jhd. v.
Chr. war Pella eine bedeutende Stadt und im 3. und 2. Jahrhundert
v. Chr. befand sie sich unter griechischem Einfluß. Unter
der Herrschaft von Ptolemäus und den Seleukiden gediehen Handel
und Einfuhr von Keramikwaren aus Rhodos, aus dem westlichen Kleinasien
und aus Griechenland. Unter den Römern wurde Pella Mitglied
der Dekapolis und erlebte seine goldene Blütezeit im 2. Jahrhundert.
n. Chr. Mit der byzantinischen Zeit (5. und 6. Jahrhundert) gedieh
Pella weiter und wurde zu einem christlichen Zentrum. Auch in der
islamischen Zeit blieb Pella eine wichtige Stadt . Der Untergang
erfolgte abrupt 746 n. Chr., als sie durch ein heftiges Erdbeben
zerstört wurde.
Umm Qeis,
das antike Gadara, liegt auf einem Berg mit Blick auf den See Genezareth
und das Jordantal. Hier soll sich die im Neuen Testament erwähnte
Geschichte der "Gadarener Schweine" zugetragen haben.
In Schriften wurde die Stadt erstmals im 3. Jahrhundert v. Chr.
erwähnt. In der Römerzeit gehörte Gadara zur Dekapolis.
Unter Kaiser Trajan erlebte die Stadt ihre goldenen Jahre und aus
dieser Zeit stammen die meisten Bauwerke, d.h. aus dem 2. Jahrhundert
n. Chr. Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde Gadara Bischofssitz und
blieb eine reiche Stadt bis zum 7. Jahrhundert. Zu besichtigen gibt
es archäologische Reste, Ruinen von Theatern, Säulengängen,
Thermen, Kirchen und Gräbern. 1991 wurde in antiken Gemäuern
ein Rasthaus mit wunderschönem Blick auf die Golanhöhen
eröffnet. Ein Besuch lohnt sich.
Nördlich von Irbid befindet sich
die antike, aber noch nicht ausgegrabene Stadt Arbila.
Die vierte der Dekapolis-Städte
ist Philadelphia - die heutige Hauptstadt Amman. Schon in der Alt-
und Jungsteinzeit war das Gebiet von Menschen besiedelt. Ausgrabungen
an der nördlichen Stadtgrenze, in Ain Ghazal, brachten eine
Siedlung von kunstvoll erbauten Häusern aus der Jungsteinzeit
(7000-4000 v. Chr.) ans Tageslicht. Es wurden Gräber gefunden,
die beweisen, daß Amman auch in der Bronzezeit (3200-1500
v. Chr.) bewohnt war. Während der Eisenzeit (1200-1500 v. Chr.)
war Amman die Hauptstadt des Ammoniterkönigreichs, mit dem
Namen "Rabbath Ammon". Im 3. Jahrhundert v. Chr. wurde
die Stadt (nach Ptolemaeus II Philadelphos) "Philadelphia"
genannt. Vor der römischen Eroberung gehörte Amman zum
Nabatäerreich. In der Römerzeit wurde Amman wichtigstes
Mitglied der Dekapolis. Das 6000 Menschen fassende römische
Theater, das Nymphäum und die Säulenstraße sind
Zeugen dieser Zeit. Auf dem Zitadellenhügel kann man eine Kirche
aus byzantinischer Zeit und einen Palast der Omayyadenkalifen besichtigen.
Die wohl am besten und vollständigsten
erhaltene Stadt aus der römischen Zeit ist Gerasa, heute Jerash
genannt. Die in Jerash gefundenen Werkzeuge aus Kieselstein weisen
darauf hin, daß der Ort bereits seit der Jungsteinzeit (6000
- 12000 v. Chr.) besiedelt war. Gegründet wurde die Stadt im
2. Jahrhundert v. Chr. und erlebte ihren Aufschwung in der zweiten
Hälfte des 1. nachchristlichen Jahrhunderts. Ein intensives
Bauprogramm, finanziert durch Stiftungen reicher Bürger dieser
Stadt, wurde verwirklicht: Die Säulenstraße, der südliche
und nördliche Dekumanus, der Zeustempel, das Nordportal, das
ovale Forum, der Artemistempel, das Süd- und Nordtheater und
viele andere Bauwerke.
Nach 350 n. Chr. gab es eine große christliche Gemeinde in
Jerash und von 359 bis 451 n. Chr. waren die Bischöfe der Stadt
Mitglieder der Konzilien von Seleukia und Chalkedon. Mehr als 13
Kirchen und eine Kathedrale wurden in der Zeit zwischen dem 4. und
6. Jahrhundert n. Chr. erbaut. Als Folge der persischen Invasion
614 n. Chr. erlitt Jerash jedoch einen wirtschaftlichen Abstieg.
Während der Kreuzfahrerzeit wurden viele Monumente zu Festungen
umgebaut. Kleine Siedlungen blieben in Jerash während der Zeit
der Aijubiden, Mamelucken und Osmanen übrig, und im Jahr 1878
ließ sich eine Gruppe von Tscherkessen nach ihrer Auswanderung
aus Mittelasien dort nieder.
Im östlichen Gebiet der Dekapolis
liegt eine der geheimnisvollsten archäologischen Stätten
- die ausgedehnte, schwarze Stadt aus Basaltsteinen Umm el Jimal.
Vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 8. Jahrhundert. n. Chr. war sie
zunächst von den Nabatäern, dann von den Römern,
den Byzantinern und zuletzt von den Omayyaden besiedelt. Anfang
des 1. Jahrhundert v. Chr. dehnten die Nabatäer ihr Reich von
Petra im Süden bis Damaskus aus. Umm el Jimal wurde zu einem
bedeutenden Handels- und Militärzentrum. Als die Römer
Umm el Jimal 106 n. Chr. in die Provinz Arabia eingliederten, erlebte
es als Grenzstadt einen großen Aufschwung. Die Stadt gehörte
aber der Dekapolis nicht an. Unter den Byzantinern wurde es völlig
christianisiert. Man sieht noch Reste von insgesamt vierzehn Kirchen.
Auch während der Omayyadenzeit gedieh die Stadt. Sie wurde
etwa im 8. Jahrhundert. n. Chr. durch ein Erdbeben zerstört.
6. Auf den Spuren des "Lawrence v.
Arabien":
Im Nordosten des Landes hatte Lawrence
im Kastell der Oase von Azraq sein Hauptquartier bezogen. Von hier
aus brach er nach Damaskus auf, um die Stadt von den Türken
zu befreien. Die Oase Azraq und die Wüstenschlösser besucht
man in einem Tagesausflug von Amman aus.
Die Wüstenschlösser:
Bei einem Ausflug in die Oase Azraq trifft man auf mehrere Wüstenschlösser
und Paläste, die im 8. Jahrhundert n. Chr. von den Omayyaden
Kalifen als Jagd- und Lustschlösser im Gebiet der jordanischen
Wüste gebaut wurden.
Die Burg Qasr Azraq liegt in der berühmten Oase von Azraq.
Der Ort muß über viele Epochen eine reiche Siedlung gewesen
sein, was Funde beweisen. Griechische Inschriften in der großen
Burg aus Basaltstein bezeugen die Erbauung unter Diokletian und
Maximilian in der römischen Zeit 300 n. Chr. Heute ist die
Oase mit den kleinen Wassertümpeln und Palmenhainen ein Naturschutzreservat.
Im Wildschutzgebiet Shaumari, ca. 15 km südwestlich des Qasr
Azraq wurden Oryx-Antilopen und Gazellen angesiedelt.
Zugvögel aus Europa machen in der Oase auf ihrem Weg ins Winterlager
Station.
Die Burg Qasr Azraq war im 1. Weltkrieg das Hauptquartier König
Faisals und des Arabischen Revolutionsheeres. Ein Zimmer davon benutzte
kein anderer als Oberst T.E. Lawrence.
Qasr Amra ist ein Bade- und Jagdschloß des frühen 8.
Jahrhunderts mit wunderschönen Wandmalereien. Der Palast ist
das schönste Gebäude aus der Omayyadenzeit. Die Fresken
stellen Jagdszenen, Haus- und Handwerksarbeiten, aber auch Tänzerinnen,
weibliche Akte und Musikanten dar.
Qasr Kharaneh wurde vermutlich als
Karawanserei benutzt, in welcher Karawanen Schutz gegen kriegerische
Beduinen fanden.
Es wurde 711 n. Chr. in Form einer viereckigen Festung, mit einem
Rundturm an jeder Ecke, erbaut. Die Zimmer im 1. Stock sind kunstvoll
verziert, was darauf hindeuten könnte, daß Qasr Kharaneh
nicht nur als Festung diente, sondern auch als Vergnügungsschloß.
Wadi Rum:
Das Wadi Rum liegt im Süden des Landes. Es handelt sich um
das erstaunlichste geologische Phänomen Jordaniens.
An Originalschauplätzen wurde hier der Film "Lawrence
von Arabien" gedreht.
Am Ende der befestigten Straße liegt ein nabatäischer
Tempel, ein paar hundert Meter vom Fort der berühmten Wüstenpolizei
entfernt. Thamudische Inschriften, nabatäische Wasserleitungen
und verschiedene andere Spuren zeugen davon, daß dieses Gebiet
während der vergangenen 3000 Jahre sowohl bewohnt war, als
auch als Reiseroute benutzt wurde.
Im Wadi Rum befindet sich ein staatliches Rasthaus mit einem Campingplatz
- eine wildromantische Übernachtungsgelegenheit! Von hier aus
können Jeepsafaris und Kameltouren organisiert werden. Auf
Wunsch werden hier auch Übernachtungen in Beduinencamps inmitten
der Wüste arrangiert.
Ein Tagesausflug von Aqaba ins Wadi Rum ist eine besondere Attraktion.
Während für den legendären Volkshelden "Lawrence"
der Ansturm auf Aqaba ein mühevolles, nahezu unmögliches
Unterfangen war, dauert die Fahrt heute mit dem Auto nur ca. 30
Minuten.
7. Aqaba am Roten Meer:
Dank seines subtropischen Klimas hat
Aqaba das ganze Jahr über Saison. Selbst im Winter ist es angenehm
warm, mit Wassertemperaturen von 20° C. Das Wasser ist unvergleichlich
sauber und klar, wie geschaffen zum Tauchen. Am südlichen Küstenabschnitt,
an den schönsten Korallenriffen des Roten Meeres, befindet
sich eine moderne Tauchbasis, das Royal Diving Center. Auch Schnorchler
kommen hier auf ihre Kosten, denn am Hausriff findet man schon knapp
unter der Wasseroberfläche ein Unterwasserparadies.
In der Marinestation kann die Unterwasserwelt in Aquarien bewundert
werden.
Wassersportmöglichkeiten werden auch in den Hotels entlang
des nördlichen Strandes geboten. Restaurants, Bars, Discos,
Souvenirläden und kleine Boutiquen sorgen für Abwechslung
am Abend.
Zu besichtigen gibt es das alte Fort (12. Jh.), den alten Hafen
und einige Ausgrabungen. Die Geschichte Aqabas reicht bis ins erste
vorchristliche Jahrtausend zurück. Zur Zeit Salomons und der
Königin von Saba wurde Aqaba bereits als Hafen benutzt.
8. Die Kurzentren:
Seit einiger Zeit ist man dazu übergegangen,
die Schätze, die Jordanien birgt, u.a. auch für medizinische
Zwecke zu nutzen. So wurde zunächst 1988 das Kurzentrum von
Zarqa Ma'ìn und 1990 das erste Kurhotel am Toten Meer eröffnet.
Heilkraft des Toten
Meeres:
Seit Tausenden von Jahren sind die Heilwirkung des Toten Meeres
und sein Klima bekannt. Die alten Ägypter stellten vom Asphalt
und den Mineralien des Toten Meeres kosmetische Produkte her. Die
Römer ließen dort ihre verwundeten Soldaten und Hautkranke
am Toten Meer behandeln.
Das Tote Meer befindet sich im Jordangraben zwischen Israel und
Jordanien. Es liegt 392 m unter dem Meeresspiegel, ist etwa 78 km
lang und 18 km breit.
Die Temperaturen liegen in den Wintermonaten um 20° C und im
Hochsommer um 60° C in der Sonne.
Die Luftfeuchtigkeit beträgt im Sommer 30 %, im Winter 45 %.
Das Tote Meer ist ein riesiges Mineralreservat.
Ein Liter Wasser enthält über 413 g Mineralien. Der Hauptanteil
ist Magnesium (über 28 %). Außer Magnesium befinden sich
im Toten Meer weiterhin Kalzium (8 %), Kochsalz (2,5 %), Kalziumchlorid
(2,3 %), Brom (0,8 %) und auch organische Stoffe, u.a. Bitumen -
der natürliche Asphalt des Toten Meeres.
Die extrem hohe Verdunstung bewirkt das Entstehen eines "Filters"
über dem Toten Meer. Durch die tiefe Lage und den "Filter"
werden die schädlichen UVB Strahlen stark abgeschwächt,
so daß die Gefahr eines Sonnenbrandes besonders gering ist.
Die niedrige Luftfeuchtigkeit und der extrem hohe Sauerstoffgehalt
der Luft machen das Klima, trotz hoher Sommertemperaturen, gut verträglich.
Mit einen Salzgehalt von ca. 30 % ist das Tote Meer zehnmal salzhaltiger
als das Mittelmeer und die Weltmeere. Diesem hohen Salzanteil ist
es zu verdanken, daß Badende ohne jegliches Zutun auf der
Oberfläche treiben, ja sogar im Wasser liegend Zeitung lesen
können, ohne unterzugehen. Schon allein das bloße Liegen
auf dem Wasser entlastet und entspannt Rücken und Gelenke wohltuend
- nach drei Stunden im Toten Meer ist man durch Gelenkschonung 1,5
cm größer! Noch dazu ist ein Bad im Toten Meer ein Labsal
für den Körper, denn dank des Salz- und Mineralreichtums
hat es erwiesenermaßen heilende Kräfte. Das lauwarme,
trüb und fast ölig-wirkende Wasser erweist sich bei einer
Vielzahl von körperlichen und seelischen Leiden als wahre Heilquelle
und Jungbrunnen.
Am Strand des Toten Meeres findet man natürlichen Heilschlamm,
der für therapeutische Zwecke bestens geeignet ist. Das Tote
Meer wirkt durch die im Wasser gelösten Mineralien Wunder bei
Arthritis, Rheuma, Atemwegserkrankungen, spannungsbedingten Kopfschmerzen,
Neurodermitis, Schuppenflechte und Ekzemen: Mineralsalze wirken
antiseptisch und heilungsfördernd, Magnesium wirkt antiallergisch
und verzögert die Hautalterung, Kalzium verbessert die Blutzirkulation
und kräftigt Knochen und Nägel, Brom wirkt entkrampfend
und entspannt die Muskeln, Kalium reguliert die Hautfeuchtigkeit,
Schwefel entgiftet und stärkt das Gewebe. Darüber hinaus
lindern Bäder und Packungen aus dem salzigen Naturschlamm (bei
uns als Fango bekannt) Leiden von quälenden Rückenschmerzen
bis hin zur Schuppenflechte.
Das im Wasser enthaltene Bitumen, ein natürlicher Teer wirkt
stark entzündungshemmend. Zudem ist die hohe Bromsättigung
von Wasser und Luft gut für die Nerven und trägt weiterhin
zur Entspannung von Körper und Seele bei. Gestreßte Menschen
können hier neue Kraft tanken.
Direkt am Toten Meer liegt das Salt Land Village Dead Sea Spa Hotel
mit einer auf Hautkrankheiten spezialisierten Klinik mit Einrichtungen
für Massagen, Gymnastik und Schlammpackungen. Diese beinhaltet
ein privates, sichtgeschütztes, für Männer und Frauen
getrenntes Natursolarium. Leiter des Zentrums ist ein Deutsch sprechender
Dermatologe, assistiert von einem ebenfalls Deutsch sprechenden
Allgemeinmediziner.
Die Preise für die Kurbehandlung sind in Jordanien wesentlich
günstiger als in Israel.
Preise für Kurbehandlung.
Das benachbarte Mövenpick Ressort
hatte sich zunächst ganz der Schönheitspflege und der
Wellness verschrieben. Die Hotel eigene Kurklinik wurde erst Ende
1999 eröffnet. Ein weiteres Kurhotel ist im Entstehen.
Preise für Kurbehandlung und Wellness.
Die heißen Quellen von Zarqa Ma'in:
Vor 2000 Jahren schon erfreuten sich die natürlichen Heilkräfte
des Toten Meeres und die in den umliegenden Bergen entspringenden
heißen Quellen eines wahrhaft sagenhaften Rufs.
"Callirhoe" (Schönbad) hieß der Ort, an dem
bereits König Herodes im Jahre 4 v. Chr. Heilung von schwerer
Krankheit suchte. Dieser historische Platz, nur wenige Kilometer
vom Toten Meer entfernt und mitten in einer grandiosen Berglandschaft
gelegen, ist heute der Standort des Kurzentrum Ma'in Spa Village.
Die Wissenschaft hat bestätigt, daß hier die Voraussetzungen
für Heilung oder Linderung zahlreicher Leiden ungewöhnlich
günstig sind. Da gibt es zum einen die Thermalquellen mit dem
besonders mineralreichen Heilwasser. Aus 59 Quellen sprudelt hier
bis zu über 60 Grad heißes Wasser. Es quillt direkt aus
dem Boden oder stürzt bis zu 45 Meter hohe Kaskaden ins Tal
hinab.
Besonders reich ist das radioaktive Wasser an Schwefelwasserstoff.
Auch Natrium- und Kaliumverbindungen (Pottasche) sowie unter anderem
Magnesium, Kalzium und Brom versprechen jenen Gästen Hilfe,
die an Krankheiten des rheumatischen Formenkreises leiden, Probleme
mit der Haut oder den Bronchien haben oder sich einfach nur vom
Streß der europäischen Leistungsgesellschaft erholen
möchten.
Ein günstiger Nebeneffekt ist die Lage, 150 m unter dem Meeresspiegel,
unweit vom Toten Meer entfernt. Die Luft ist extrem sauerstoffreich
und mit gelösten Mineralstoffen (Brom) gesättigt. Dazu
kommt die besonders intensive Sonneneinstrahlung, die aber wegen
des Filtereffekts der tiefen Lage nahezu ungefährlich ist.
9. Naturschutzgebiete
in Jordanien:
Naturschutzgebiete in Jordanien:
Die 1966 gegründete RSCN (Royal
Society for the Conservation of Nature) setzt sich stark für
die Entwicklung der Naturschutzgebiete ein. Jordanien verfügt
derzeit über sechs Naturschutzgebiete: Wadi Rum, Dana, Azraq,
Shaumari, Wadi Mujib und Zubia.
Im Wadi Rum Reserve leben die fast
ausgestorbenen arabischen Oryx-Antilopen, außerdem gibt es
bis zu 8000 Jahre alte archäologische Relikte und Höhlenmalereien.
Das Azraq Wetlands Reserve ist ein
Wüstensee mit 370 Vogelarten, davon 220 Zugvögel, die
hier auf ihrer alljährlichen Reise zwischen Europa und Afrika
Rast einlegen.
Im Shaumari Reserve gelang der RSCN
1975 die Rettung der Oryx-Antilopen vor dem Aussterben durch ein
Zuchtprogramm.
Das Wadi Mujib Reserve ist eine tiefe
Schlucht, die sich vom jordanischen Hochland bis hinunter zum tiefsten
Punkt der Erde, dem Toten Meer zieht. Hier leben nubische Steinböcke,
arabische Gazellen und Leoparden.
Das Zubia Forest Reserve im Nordwesten
Jordaniens ist einer der südlichsten noch intakten Pinien-
und Nadelwälder der Welt.
Derzeit verfolgt die RSCN ein Programm
zum Schutz fünf weiterer Gebiete in Jordanien. Dazu zählen
der Dibeen-Pinienwald bei Jerash, die Yarmouk River Gorge nördlich
von Umm Qeis, das Wüstenwatt von Burqu im Nordosten des Landes,
das Gebiet um Feifa südöstlich des Toten Meeres mit seinen
Süßwasserquellen und Oasen mit subtropischer Vegetation
sowie die nahezu unberührte Jordan River Gorge nördlich
des Toten Meeres mit ihrer ursprünglichen Tierwelt (u.a. syrische
Wölfe).
Ein ganz besonderer Tip für an
der Natur interessierte Touristen ist das 310 qkm große Dana
Nature Reserve. Das kleine Dorf Dana, mit Ausblick auf ein Wadi,
liegt in einer großartigen Landschaft. An der Kreuzung dreier
Kontinente gelegen vereint Dana Sanddünenwüste, Subtropen
und mediterranes Klima in einem Naturschutzreservat, das sich von
der Wüste bis zum Gebirge erstreckt.
Es wurden annähernd 600 Pflanzenarten, 200 Reptilien- und Säugetierarten
(u.a. Blandford-Fuchs) und mehr als 150 Vogelarten (u.a. Verreux-Adler)
festgestellt.
Dana bietet hervorragende Möglichkeiten für den Wander-
und Trekkingurlaub. Auf sechs Wanderwegen kann man das Reservat
erkunden. Man kann Steinböcke, Gazellen, Wildkatzen, Grauwölfe,
Streifenhyänen, Rotfüchse, Stachelschweine, vielerlei
Eidechsen und 20 Schlangenarten, Falken, Adler, Geier und Adlereulen
beobachten und dabei die Ursprünglichkeit der Natur genießen.
Ortskundige Führer sind verfügbar.
Übernachtungen sind im Dana Resthouse (9 Zimmer) und auf zwei
Zeltplätzen (insgesamt 30 Zelte) möglich.
Das Dana Nature Reserve war übrigens eines von weltweit 700
Projekten auf der Expo 2000 und steht als gelungenes Beispiel dafür,
wie Mensch und Natur in Einklang stehen können.
10. Biblische
Orte in Jordanien:
Viele Geschichten und Begebenheiten
der Heiligen Schrift trugen sich im heutigen Jordanien. Jesus, Abraham,
Moses, Lot, Aaron, Elia, Josua und Johannes der Täufer wanderten
auf diesem Gebiet umher und verkündeten ihre Botschaft. Biblische
Stätten finden sich überall in Jordanien. Die im Folgenden
genannten Orte sind nur ein kleiner Ausschnitt.
Biblische Orte um Amman und im Norden:
Die Region um die Hauptstadt Amman
ist in der Bibel bekannt als Ammon. Es war einst die Hauptstadt
des Königreiches der Ammoniten.
Noch heute sind die Befestigungen zu besichtigen, wo David den Tod
Uriahs des Hittiten plante, um seine Witwe Bathsheba zu heiraten.
Jethro - Moses´ midianitischer Schwiegervater, der sich während
des Exodus um Moses´ Frau und seine Söhne kümmerte
- soll in Wadi Shu´aib, in der Nähe von Salt, nordwestlich
von Amman begraben liegen und Gad, der siebte Sohn Jakobs in Ain
el-Jedur, westlich von Salt.
Die fruchtbaren Ebenen im Norden Jordaniens
gehörten zum Amoriten Königreich. Die dichten Wälder
des Gilead waren bekannt als Geburtsort des Propheten Elia. Beide
Orte waren Schauplätze der Episoden im Leben von David, Jakob,
Salomon, Elisha, Gideon und anderen Königen und Propheten.
Die südliche Grenze des Gilead war der Jabbok-Fluß, heute
Zarqa Fluß. Gideon und Jakob reisten entlang seiner Ufer.
Zu den archäologischen Resten
biblischer Stätten im Norden Jordaniens zählen Rammoth-gilead
(Tell Rumeith), wo sich Ereignisse im Leben des Ahab, des Jezebel,
des Elia und des Elischa abgespielt haben, sowie Jebesch-gilead
in Wadi Jabis (Tell el-Meqbereh, Tell Abu Kharaz oder Tell el-Maqlub).
Man nimmt an, daß die Hauptstraße,
die durch das zentrale Jordantal führt, dem biblischen Weg
durchs Jordantal folgt. Am Massiv Tell Deir Alla, befinden sich
neben der Straße der alte Markt und das Kultzentrum Sukkoth,
welches von Jerobeam befestigt und von Gideon besucht wurde, als
er die Midianiten auf ihren Rückzug nach Osten verfolgte. Östlich
davon, ebenfalls in Gilead lag Mahanaim (Tulul ed-Dhahab el-Gharbi,
oder "die östlichen Goldhügel"). Dies ist der
Ort, an dem Jakob auf dem Weg zu seinem Treffen mit Esau lagerte,
als ihm die Engel Gottes erschienen.
Ein Schrein zu Ehren König Davids erinnert an seinen Besuch
in Mahanaim. Die am Tell es-Saidiyyeh ausgegrabene Stadt Zerathan
ist verbunden mit den Episoden aus dem Leben von Salomon, Josua
und Gideon.
In der Zeit des Neuen Testaments war
der Norden Jordaniens das Gebiet der Dekapolis, wo Jesus predigte
und Wunder vollbrachte. Die Dekapolisstadt Gadara (heute Umm Qeis),
die auf den See Genezareth blickt, ist der Ort, an dem Jesus das
Wunder der Gadarener Schweine vollbracht hat (Matthäus 8:28-34;
Lukas 8:26-37).
Gerasa, heute Jerash genannt, liegt
im Gebiet der Gerasener (Markus 5:19; Lukas 8:26), dessen byzantinische
Bürger jährlich das Wunder Jesus "der Umwandlung
des Wassers in Wein" an einem Springbrunnen innerhalb einer
großen religiösen Anlage feierten. Tabaqat Fahil (Pella)
an den Vorhügeln des Jordantals, ist der Ort zu dem die ersten
Christen aus Jerusalem vor der Verfolgung durch die Römer in
den frühesten Jahrhunderten des Christentums flohen.
Umm el Jimal, die Provinzstadt der
klassischen Ära., ist vor allem wegen der Reste einer der ältesten
Kirchen in Jordanien (345 n. Chr.) beachtenswert.
Biblische Orte in Zentral- und Südjordanien:
Der Königsweg führt über
Ammon, Moab und Edom. An der historischen Königsstraße
liegt die Stadt Medeba (heute Madaba), die in Davids Krieg gegen
die Moabiter und in Jasajas Orakel gegen Moab erwähnt wird.
Der Berg Nebo, westlich von Madaba,
war außerdem die letzte Station im Leben des Propheten Mose.
In der Nähe liegt Machaerus (heute
Mukawir), das befestigte Bergschloß des Herodes. Hier endete
das Leben Johannes des Täufers durch den verhängnisvollen
Tanz Salomes, die seinen Kopf forderte.
Der Taufplatz des Täufers am Jordan, Bethanien, ist die jüngste
Ausgrabungsstätte in Jordanien.
Das biblische Moab war im allgemeinen
die Region südlich von Wadi Mujib. Die Hauptstadt Kir Moab
(heute Karak genannt) war der Ort, an dem König Mescha seinen
Sohn an den Stadtmauern opferte, um die Belagerung durch feindliche
Mächte zu beenden.
In der Nähe von Kerak soll sich
außerdem das Grab von Noah befinden.
Südlich von Wadi Hassa sind die
biblischen Länder Midian, Edom und Seir. Hier schlachtete König
Amaziah 10.000 Edomiter in Edom ab. Moses mußte hier einen
Umweg machen, weil der König von Edom ihm die Durchreise verweigerte.
Auch Petra und seine Umgebung wurde
vielfach in der Bibel erwähnt: Der Legende nach ist die Quelle
Wadi Moussa, die in der Nähe von Petra liegt, die Stelle, an
der Moses den Felsen mit seinem Stab berührte und Wasser hervorbrachte.
Bei dem im Zentrum von Petra liegenden "Umm el-Biyara"
soll es sich um die Bergfestung Sele handeln.
Aaron, der Bruder von Moses und Miriam, starb im Land des Jordan
und wurde in Petra auf dem Berg Hor - heute als Jabal Haroon bekannt
- begraben.
In der Zeit des Neuen Testaments war Petra - das damalige Handelsimperium
östlich des Mittelmeers - vermutlich der Ort, aus dem die drei
Könige aus dem Osten mit Weihrauch, Gold und Myrrhe zu Ehren
des Christkindes kamen.
Zahlreiche Plätze im Süden
und in der Mitte Jordaniens sind verbunden mit Moses´ Auszug
aus Ägypten.
Elath/Eloth, zwei Städte in der
Nähe von Aqaba, stehen in Zusammenhang mit Salomon und der
Königin von Saba.
Zwischen dem Toten Meer und Aqaba liegt
das in der Bibel (5. Buch Mose 1:1) erwähnte Wadi Aragah. Nördlich
davon liegen Bab ed-Dhra und Numeira. Man vermutet, daß dies
die Städte Sodom und Gomorra sind.
Jordanien, Land und Fluß der
Taufe:
"Es geschah in Bethanien"
jenseits des Jordan, wo Johannes taufte" (Johannes 1,28)...
Vor etwa 2000 Jahren lebte Johannes der Täufer in Bethanien
(nicht zu verwechseln mit dem Bethanien nahe Jerusalem), einer Siedlung
am Jordan.
Hier soll sich auch die Taufstelle befinden, wo er Jesus taufte.
Archäologen sind nun der Meinung, den berühmten biblischen
Platz entdeckt zu haben.
Dieser Ort befindet sich am Jordan ca. 45 km von Amman entfernt.
Dort hat man eine Taufstelle - gepflasterte Becken mit Wasserzuläufen
- , die ins 1. Jahrhundert nach Christus datiert wird, ausgegraben.
Weiterhin stieß man auf die Grundmauern mehrerer byzantinischer
Kirchen, eines Klosters und anderer Gebäude, die vermutlich
Pilger beherbergten.
Eine Studie ergab, daß sich tatsächlich eine Pilgerroute
von Jerusalem zum Jordan und zur neu entdeckten Ausgrabungsstätte
und weiter zum Berg Nebo zog.
Das jordanische "Department of
Antiquities" führt inzwischen an etwa zwanzig Plätzen
Ausgrabungen durch, die bis zum Besuch des Papstes im März
2000 abgeschlossen werden sollen und der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht werden.
Pilgerziele in Jordanien:
Im März 2000 reiste Papst Paul
II bei seiner Millenniums-Pilgerreise durch das Heilige Land. Unter
anderem besuchte der Pontifex den Berg Nebo, von wo aus Moses erstmals
das "Gelobte Land" erblickte und wo sich auch die Grabstätte
des Propheten befinden soll sowie Jordaniens jüngste Ausgrabungsstätte
"Bethanien".
Es wurden fünf Pilgerziele in
Jordanien im offiziellen Vatikanischen Kalender des Jahres 2000
aufgenommen: Pilger aus aller Welt besuchten am 7. Januar in Bethanien
am Jordan, dem Ort der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer,
erwartet. Am 10. Juni war eine Pilgerfahrt zu einer Höhle bei
Anjara, in der Jesus und seine Mutter Maria während einer Reise
nach Jerusalem rasteten, vorgesehen. Am 21. Juli wurden in El-Wahadneh/Listib,
der Geburtsstätte des Propheten Elia, und am 24. August in
Mukawir/Machaerus, dem Ort der Enthauptung von Johannes dem Täufer,
Pilgerfahrten unternommen. Am 1. September wurde eine Pilgerfahrt
zum Berg Nebo durchgeführt.
Jordanien ist ein biblisches Land.
Sieht man Jesus Taufe durch Johannes dem Täufer als Beginn
des Christentums an, so ist Jordanien die Wiege des Christentums!
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